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AutorenbildMilaidin

Trostberg, ein Wintermärchen ...

Aktualisiert: 21. Aug. 2019

Es war einmal ein warmer Sommer, da begab es sich, dass sich ein Schreiber und sein Freund anschickten, in die Welt hinauszuziehen, um sich in einem heimeligen Biergarten an einem Humpen köstlichen Gerstensaftes zu ergötzen und die Unbill des Tages für einige Stunden hinter sich zu lassen.


Weil seit geraumer Zeit der Sommer im ganzen Land Einzug gehalten hatte, waren die beiden Freunde nur spärlich bekleidet, da keine Not bestand, sich in warme Gewänder zu hüllen, um der Kälte des Tages und der Nacht zu trotzen.


Als die beiden fröhlichen Gesellen schließlich die beschwerliche Heimreise antreten wollten und beschwingt vom Gerstensaft zu ihren schon ungeduldig wartenden Kutschen schlenderten, begab es sich jedoch, dass sie an die Heimstatt eines Apothecarius gelangten, der vor seiner bescheidenen Kate ein gar seltsames Thermoskop errichtet hatte, um den Bürgern seines Weilers die Wärme der Luft anzuzeigen, auf dass sie stets die rechte Kleidung zu wählen vermochten.


Als die beiden Freunden dies sahen, begannen sie trotz der sommerlichen Temperaturen zu zittern wie Espenlaub und bereuten zutiefst, sich nicht frühzeitig ob der nächtlichen Luftgrade kundig gemacht und angemessen gekleidet zu haben.


Doch nun war es zu spät, und als die beiden sorglosen Freunde schließlich all ihre Schwefelhölzer verbraucht hatten, starben sie einen bitterlichen Tod, der mit langen Beinkleidern, wattiertem Schuhwerk und einem wärmenden Wams zweifelsohne hätte vermieden werden können.


Und die Moral von der Geschicht? In Trostberg kann es auch im Juli saukalt sein.

So kalt war es im Juli schon lange nicht mehr ...


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