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AutorenbildMilaidin

Magentageschwür II – dachte ich

Als erklärter Serienfan greife ich den Cliffhanger des ersten Teils dieser Story hiermit als Inhaltszusammenfassung auf, um meinen Albtraum in Pink fortzusetzen. Uuuuund. Here we go ... "30 Sekunden später klingelt mein Telefon ..."


"Anonym" ... sehr schön. Der Spaß kann also weitergehen ...


"Dr. Fendrich", melde ich mich routiniert und harre der Besetztzeichen, die da kommen.

"Dr. Gruber."

Jetzt bin ich irritiert.

"Gut, dass ich Sie gleich erreiche. Stör ich dich gerade?"

"Mama?"

"Wer denn sonst? Außer mir hat doch keiner deine Büronummer."

"Doch, die Telekom. Erwarte einen Anruf von denen."

"Ach so. Du, ich will dich auch gar nicht lange stören. Ich hab nur kurz eine Frage zu meinem Handy."

Na bravo. Ich bin mir spontan nicht sicher, ob mir ein Rückruf der Telekom vielleicht lieber gewesen ... hätte ... sein ... wollen ... Dings.

"Aaaa-ha. Worum geht's denn?"

"Also, die Tante Dingens (die heißt natürlich nicht wirklich so) hat mir gerade aus Versehen eine Nachricht für den Bums (der auch nicht) geschickt, auf dem Wotsäpp, aber die geht mich ja nichts an ... also die Nachricht. Wie kann ich die denn löschen?"


An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass meine Mutter die ungekrönte Königin der originellen Aussprache von Begriffen ist. "Expresso" und "Notschis" sind bei ihr natürlich gesetzt, genau wie der gute alte "Tschanti", aber wer erinnert sich nicht gerne an Wollwort, die Filme von Butsch Benser, Tiefkühlpizza von Bumfrost und ein saftiges Schtiek im Brockhaus?


Das Perfide daran ist, dass meine Mutter die Nummer seit Jahrzehnten eisenhart durchzieht und sich vermutlich ins Fäustchen lacht, dass sie in dieser Beziehung alle für leicht dümmlich halten – wie mich übrigens mein Steuerberater. Meine Mutter zu unterschätzen, wäre allerdings ein ähnlich schwerer Fehler, wie anzunehmen, Yoda wäre kein ernstzunehmender Gegner. Das ist alles nur Masche, genau wie bei Yoda. Der spricht schließlich auch die meiste Zeit in geraden Sätzen.


"Ähm, wie wäre es denn, wenn du die Nachricht einfach nicht liest", schlage ich vorsichtig vor.

"Nein, das geht nicht. Dazu bin ich zu neugierig."

Großartig ...

"Mir wäre es schon lieber, wenn wenn wir sie löschen könnten."

"Ja, dann mach das doch einfach".

"Muss ich da nur auf die Nachricht und dann auf den Abfalleimer drücken?"

"Auf den Papierkorb, genau."

"Okay, danke. Das war's schon. Und arbeite nicht so viel, gell? Ach ja, und schönen Gruß daheim."

"Richte ich aus. Wie geht's dir und Pa...?"


Besetztzeichen ... 30 Sekunden später klingelt mein Telefon ...


... ist heute Murmeltiertag oder was?

100 Artikel seit Juli und kein bisschen weise ... Quelle: Shutterstock


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