Unsere scheinbar so riesige Welt wird erstaunlich klein, wenn man nur jene in ihr berücksichtigt, die zu wirklich relevanter Veränderung imstande sind.
Obiges Zitat hat Marx Ende des 19. Jahrhunderts rausgehauen – also lange, bevor er mit seinen Brüdern Hollywoodkomödien gedreht und als Kardinal für Furore gesorgt hat ... wobei er mir persönlich als Rocksänger eigentlich am besten gefallen hat.
Was aber hat das nun mit Greta Thunberg zu tun, die neulich medienwirksam und zur besten europäischen Sendezeit in New York eingelaufen ist? Man kann von der Schweden-Gretel, wie sie mitunter bezeichnet wird, ja halten, was man will, aber Tatsache ist, das Mädchen bewegt wenigstens insofern etwas, als dass es Aufmerksamkeit erregt und öffentlichkeitswirksam unbequem ist.
Ihrer Popularität tut vermutlich auch der Umstand keinen Abbruch, dass sich Armin, der blondierte CSYou-Honk der Herzen, auf seinem lustigen – oder wohl eher wahnwitzigen – YouTube-Channel über sie lustig gemacht hat, weil "ihre Reise in die USA gar nicht klimaneutral war".
Oooooh. Da freut er sich, der Armin, dabei hat das nie jemand behauptet, und es war immer klar, dass einige Besatzungsmitglieder der Malizia II nach New York fliegen, um sie zurückzufahren. Hätten die aber auch ohne Greta gemacht, weil die nämlich Passagier und kein Besatzungsmitglied war. Aber das hat der eifrige Armin wohl übersehen. Kann ja mal passieren ...
Trotzdem hat das Ganze einen faden Beigeschmack. Solange es nämlich Politiker gibt, die mit nachgerade kindlicher Begeisterung den brasilianischen Regenwald abfackeln, um eine neue Stadt aus dem Boden zu stampfen, oder ein ignoranter Clown in den USA die bis dato streng geschützten Wälder Alaskas abholzen lässt, um seine marode Wirtschaft anzukurbeln, stehen all die Gretas und Friday for Future-Demonstranten leider auf verlorenem Posten.
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