top of page
AutorenbildMilaidin

Es läuft – zum Ersten ...

Aktualisiert: 21. Aug. 2019

Wir sind ja nun schon seit einer Woche hier und versuchen, den Urlaub zu genießen, was angesichts der Arbeit, die täglich auf mein Notebook schwappt, ohnehin schon schwierig genug ist, aber dann haben wir die Rechnung auch noch ohne die Italiener bzw. unseren Vermieter (der zu allem Überfluss und gegen jedes Klischee ein Deutscher ist) gemacht.


Aber gehen wir doch am besten chronologisch vor ...


Unmittelbar vor unserer Abfahrt in der Heimat hatten wir bei besagtem Vermieter noch mal nachgefragt, ob die Einfahrkarten für die Insel und die Schlüssel für unser Ferienhaus auch wirklich für uns hinterlegt sind. Sicher ist sicher, dachten wir uns. Ohne Karte bleibt die Schranke an der Zufahrt zu unserer Ferieninsel für uns nämlich genauso geschlossen, wie für die von italienischen Stränden sonst nicht wegzudenkenden fliegenden Händler.


Coco belli, Coco belli, originale Uhre von Rollox unde Shirte vonne die Hugo Bosz unde die Lacosta ... das gibt es hier tatsächlich alles nicht.


Ja, alles klar, hieß es, die Schranke ist die ganze Nacht besetzt und der Wachmann hat ein Kuvert mit dem Schlüssel für das Haus nebst Ein- und Ausfahrkarten für zwei Autos. Kein Stress also und alles supi.


6 Stunden später ...


Wir stehen pünktlich zur Geisterstunde müde und leicht verschwitzt an der Schranke. Letztere ist wie angekündigt zu, ein Wachmann mit Sonnenbrille (!) sitzt gelangweilt in seinem Häuschen und unser Kuvert ist wie erwartet ... unauffindbar.


Na super. Bella Italia. Während der Wachmann zum mittlerweile vierten Mal gefühlte 50 Kuverts durchblättert, klingeln wir unseren Vermieter aus seinem Schönheitsschlaf. Als Letzterer 15 Minuten später an der Schranke eintrudelt, hat der eifrige Schrankenwärter im Hauptgebäude der Inselverwaltung allerdings zu unserer (und seiner eigenen) Überraschung besagtes Kuvert gefunden – mit einem falschen Namen und Datum drauf, aber was ficht mich das an?


Hätte ich an dieser Stelle misstrauisch werden sollen? Vermutlich, aber ich war wohl einfach zu müde. Vermieter also unverrichteter Dinge ab ins Off. Vorhang. Der Tragödie zweiter Teil kann beginnen ... Faust-Emoji ...


Alles gut, geht doch. Wir also flugs ins Auto, um die Schranke zu passieren und die letzten Meter zu unserem Haus zurückzulegen. Nur noch schnell die Einfahrkarte an den Scanner halten, 65 Mails checken, und die Schranke ... bleibt beharrlich unten. Ich spüre förmlich, wie sie mich höhnisch angrinst. Langsam schwillt mir ein wenig der Kamm.


Zum Glück ist der Wachmann sofort zur Stelle und liest unsere Karte in seinem Schrankenhäuschen ein. Tut ihm leid, sagt er, aber die Karte ist am 30.9.2018 abgelaufen. 2018?! Verdammt. Habe ich am Ende für letztes Jahr gebucht? Und wenn nicht, wie haben die unser Haus in diesem Jahr dann eigentlich vermietet, wenn die Gäste nicht mal auf die Insel kommen?


Egal. Ich bin hier schließlich nicht im Philosophiekurs. Unser ob dieser Glanzleistung des Vermieters mittlerweile selbst peinlich berührter Inselzerberus macht uns seine Amtsinsignie freundlicherweise erst einmal auf, ermahnt uns aber, am nächsten Tag bitte zur Rezeption zu kommen, um unsere neu datierten Karten abzuholen.


Na gut. Hauptsache, wir kommen nach der doch recht langen Fahrt langsam mal ins Bett. Ist halt so in Italien. Geht doch nichts über Klischees. Immerhin steht einem erholsamen Urlaub jetzt nichts mehr im Wege.


Dachte ich ...

Kleine Karte, große Wirkung ... Quelle: Robert Böck

17 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Bella Italia anno 80 II

Bella Italia anno 80

Comments


bottom of page