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AutorenbildMilaidin

Ein kleines Radio

Ich habe eine gaaanz alte Freundin. Also ... alt im Sinne von langjährig, nicht faltig. Meine dritte große Liebe nach Aschenbrödel und Vic aus La Boum. Natürlich ist auch aus dieser Beziehung nichts geworden, wobei ich mir einbilde, dass ich bei besagter Freundin zumindest einen winzigen Tick näher am Happy End war, als bei Sophie Marceau und dem Tschechenbrödel, deren Namen ohnehin kein normaler Mensch westlich von Prag korrekt aussprechen konnte.


Außerdem war mir das Brödel sowieso zu alt und mit der Sophie hätte ich mich nicht unterhalten können, weil mich meine Eltern gezwungen haben, in der Schule Latein zu lernen! Stercus!


Mit obiger Freundin – nennen wir sie gemäß DSGVO einfach "Frau Sonda", obwohl sie weder eine Gemeinde in Estland, noch eine brasilianische Höhenforschungsrakete ist – war ich kurz nach Weihnachten beim Brunchen. Ihr Gatte, "Herr Gsblatt", war natürlich auch mit von der Partie. Ja, ich weiß. Der Name ist Schwachsinn, dafür aber perfekt verfremdet, und "Urlaub" oder "Bar" war selbst mir zu blöd.


Auf die Frage, ob sie denn brav war und vom Christkind beschenkt wurde, meinte Frau Sonda, sie hätte sich "ein kleines Radio" gewünscht und Letzteres auch tatsächlich bekommen. Allerdings nicht vom Christkind, sondern von ihrem Gatten, und der – ich hatte es zugegebenermaße schon länger vermutet – neigt bei derart unpräzisen Wünschen (wie ich) zu einer gewissen Akribie bei der internetgestützten Ermittlung des optimalen Endgeräts und einem bemerkenswerten Perfektionismus bei dessen tatsächlicher Beschaffung.


"Soll es was ganz einfaches sein, oder ein etwas besseres Modell?", waren seine (berühmten) letzten Worte zu diesem Thema, ehe er beherzt zur Tat schritt und einen Händler am anderen Ende der Stadt aufsuchte. Zu diesem Zeitpunkt hätte meine Freundin noch reagieren, ihren Wunsch präzisieren und "ein ganz normales Küchenradio mit Teleskopantenne" rufen können. Hatse aber nicht ...


Also bekam sie "das etwas bessere Modell" – und ich gestehe, ich hätte an seiner Stelle auch nicht widerstehen können – in Form eines schlappe 10 Kilo schweren  1.7 Dolby Surround-Receivers von Yamaha, auf den ich an dieser Stelle ausnahmsweise sogar verlinke, weil er gar so schön ist.


Und ja, obiger Link ist Werbung bzw. ein Affiliate Link. Sprich: Käufe über den Link bescheren mir eine Umsatzbeteiligung, die sich allerdings nicht auf den Kaufpreis auswirkt. Das muss ich ausdrücklich erwähnen! Gesetze und so!


Ein kleines Radio ... mit 2 HDMI-Aus- und 5 -Eingängen sowie einem Phono-Eingang für den Anschluss eines Plattenspielers, den vermutlich weite Teile meiner U21-Leserschaft für eine rotierende Racletteplatte halten würden. Und ja, neben den beiden optischen Eingängen und der Wlan-Funktion hat das Baby tatsächlich auch einen Radiotuner. Der braucht zwar einen Antennen- respektive Kabelanschluss, aber was soll der Geiz?


Wenn man dieses Kraftpaket jetzt noch mit den richtigen Boxen kombiniert – vorzugsweise einem 7.1-Soundsystem, da waren sich Verkäufer und Herr Gsblatt einig –, kann die gute Frau Sonda nicht nur Radio hören, sondern mittels der akustischen Wucht auch Wäsche trocknen und Haare föhnen, denn mehr Druck als dieses Teil entwickelt nur eine Boden-Boden-Rakete der neueren Generation.


Am 27. Dezember wurden die beiden übrigens erneut beim Verkäufer vorstellig, um sich Lautsprecher im Wert von etwa 200 Küchenradios zu holen. Allerdings nur als 5.1-System, alles andere wäre schließlich leicht überzogen. Die Pläne hinsichtlich der Erweiterung des kleinen Radios um einen Smart-TV (ich tippe auf eine Bildschirmdiagonale von nicht unter 180 cm) nehmen ebenfalls bereits Gestalt an ...

Ich kann meinen Bruder im Geiste sooooo gut verstehen ... und nein, ich bekomme nichts vom Hersteller! Quelle: Robert Böck







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