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AutorenbildMilaidin

Der Tod des Klischees I

Aktualisiert: 21. Aug. 2019

Über Italiener kursieren ja verschiedene Klischees. Abgesehen davon, dass sie faul sind, gelten sie als lebenslustig, tolerant und tiefenentspannt – wenn man den Salvini mal außen vor lässt, der nicht einmal seine eigene Küstenwache einreisen lässt, wenn die einen bewusstlosen dunkelhäutigen Schwimmer an Bord hat.


Aber wie es mit Klischees nun mal so ist, stimmen sie nicht – zumindest im Falle unserer italienischen Nachbarn hier auf der Insel. Unser Haus ist ja eigentlich ein Doppelhaus. Während unsere Seite allerdings zum Golfplatz ausgerichtet ist und damit einen unverbaubaren Blick bietet, beschränkt sich die Aussicht unserer Nachbarn auf die durchaus formschönen Müllcontainer vor dem Haus. Das ist zwar auch hübsch, scheint aber einen gewissen Neid zu wecken.


Nachdem wir nämlich am zweiten Tag unseres Urlaubs eines unserer Autos unwissentlich auf einem Stellplatz der Nachbarn geparkt hatten, bekamen wir gegen Mitternacht Besuch. Allerdings nicht von unseren Nachbarn, sondern von der Polizei. Anstatt uns auf unseren Fauxpas hinzuweisen – immerhin saßen wir den ganzen Abend auf der Terrasse –, hatten uns die lieben Nachbarn nämlich kurzerhand angezeigt.


Das Toleranz-Klischee können wir an dieser Stelle also feierlich begraben.


Als uns der auch optisch gewichtige Polizist das Problem dann auf Italienisch – andere Sprachen konnte er nicht – zu erklären versuchte, kam die Nachbarin allerdings prompt im Nachthemd angetrippelt, um uns persönlich auf unser schlimmes Vergehen hinzuweisen.


Während ich der durchaus freundlichen und des Englischen mächtigen Dame also erklärte, dass wir von unserem Vermieter (natürlich) nicht auf ihren offenbar seit 16 (!) Jahren schwelenden Parkplatzkrieg hingewiesen worden waren, traten ihr offenbar eher maulfaule Gatte und der eigens bestellte Ordnungshüter mit einem leicht dümmlichen Lächeln ein paar Schritte zurück. Letzterer spielte offenbar mit dem Gedanken, in unserem Garten seine Waffe zu reinigen, um a) nicht aufzufallen und b) nicht in irgendwelche Diskussionen verwickelt zu werden.


Glücklicherweise konnte ich mich mit der Nachbarin einigen und wir hatten uns nach wenigen Minuten alle wieder lieb.


Den Strafzettel über 10 Euro bezahlen wir aber erst mal nicht ...


So weit, so gut, aber seit vorgestern haben wir nebenan neue Nachhbarn ...


Fortsetzung folgt ...

Und schwupps hat der Italiener nach 16 Jahren spontan reagiert ... Quelle: Robert Böck





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