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AutorenbildMilaidin

Außer Fridays no Future

Aktualisiert: 16. Okt. 2019

Ich lege wirklich auch keinen gesteigerten Wert darauf, noch mehr Steuern zu bezahlen, aber mit einem 12-Zylinder-Hummer zur Freitagsdemo zu fahren, um "was fürs Klima zu tun", und sich gleichzeitig zu beschweren, dass die Bundesregierung eine CO2-Steuer und/oder einen Handel mit Emissionen plant, den es ja eigentlich längst gibt, ist irgendwie komisch. Man verlegt ja einen Regentanz bei schlechtem Wetter auch nicht in die örtliche Turnhalle ...


Egal, welches Paket die Regierung nun geschnürt hat: den Klimapanikern wird es nicht weit genug gehen, und die Klimaverweigerer am eher rechten Rand des politischen Spektrums werden dagegen Sturm laufen, bis in Kiel die ersten toten Eisbären im Hafenbecken treiben.


Natürlich ist das Klimapaket der Bundesregierung unausgegoren, aber – und das ist das Entscheidende – es ist ein Anfang. Genau wie Fridays for Future ein Anfang ist. Und nein, selbstverständlich macht nicht alles, was Umweltaktivisten fordern, Sinn und ist die Lösung sämtlicher Klimaprobleme. Wenn es so einfach wäre ...


Trotzdem sollten wir uns – und ich nehme mich da gar nicht aus – langsam damit aufhören, uns zurückzulehnen und vor dem offensichtlichen Klimawandel die Augen zu verschließen. Klar, werden Klimapakete Geld und Arbeitsplätze kosten. Gleichzeitig werden aber auch neue Arbeitsplätze entstehen. Und ja, es nervt mich auch, wenn der Diesel 15 Cent teurer wird, aber es zwingt mich ja niemand, einen Diesel zu fahren. Ob Elektroautos der Weisheit letzter Schluss sind, sei dahingestellt ... der nötige Strom muss ja auch irgendwo erzeugt werden.


Natürlich ist es bequemer, den Kopf in den Sand zu stecken und gebetsmühlenartig darauf zu beharren, dass wir nur Wetter haben, von einem Klimawandel aber weit entfernt sind. Das dachten sich seinerzeit die Dinosaurier vermutlich auch. Aber mal ehrlich ... wie viele Tornados hatten wir in Deutschland denn vor 20 Jahren? Sollte man vielleicht mal recherchieren (hab ich übrigens gemacht: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Tornados – und ja, ich weiß. Bei der richtigen Zielgruppe bringt der Tornado von 1582 meine Argumentation sofort zum Einsturz, aber damit kann ich leben). Viele waren es damals jedenfalls nicht, und irgendwo müssen die ja plötzlich herkommen. Asylbewerber werden sie ja wohl kaum eingeschleppt haben ...


Meine Güte, dann wird es in Europa halt 2 Grad wärmer. Ist doch egal, kaufen wir uns eben alle Klimaanlagen ... sprach der Gletscher und schmolz. Ist in den Bergen ohnehin schöner ohne den ganzen Schnee. Das stimmt. Allerdings a) nur im Sommer und b) will ich trotzdem auch in 30 Jahren theoretisch noch Ski fahren können, sofern ich mich dann noch auf den Brettern halten kann.


Und was machen wir eigentlich, wenn die Gletscher in den Alpen erst mal weg sind? Wo kommt dann eigentlich das Trinkwasser her, das im Moment noch im ewigen Eis gespeichert ist und meist in genau der richtigen Menge – die Natur ist schon ein Fuchs – ins Tal plätschert? Von Nestlé, oder was?


Auch der Umstand, dass wir mittlerweile deutlich weniger Niederschläge haben und der Grundwasserspiegel in vielen Gegenden immer weiter absinkt, ist sicher nur Zufall und hat nichts mit irgendwelchen globalen Entwicklungen zu tun. Könnten Bäume reden, sähen sie das unter Umständen anders ...


Genau die sind aber das Problem. Also nicht die Bäume, sondern die globalen Entwicklungen. Wenn man sich nämlich ansieht, wie lächerlich klein Deutschland im Vergleich zu den USA, China und Südamerika ist, können wir so viele Klimapakete schnüren, wie wir wollen. Solange Dodo Trump der Klimaschutz meilenweit an seiner blonden Tolle vorbeigeht, ein irrer Brasilianer den Regenwald abholzt und andere Despoten ins selbe Horn stoßen, fährt die Menschheit nämlich auch weiterhin ungebremst an die Wand. Ist alles nur eine Frage der Zeit.


Und da soll man nicht kotzen ...

Es ist nur ein ambitionierter Anfang, aber immerhin ... Quelle: Fridays for Future

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